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Allgemeines zur Unterrichtsgestaltung

Lehr und Lernformen

Lehrerinnen und Lehrer sind bei der Unterrichtsgestaltung in der Wahl der Methode frei. Sie tragen die Verantwortung und sind dafür besorgt, dass die gewählte Methode der Individualisierung wie der Gemeinschaftsförderung, den jeweiligen Zielen, Inhalten und Themen, wie auch ihnen selbst am besten entspricht. Bei der Wahl der Methode ist immer die Frage zu stellen, ob die optimalen Bedingungen für inhalts- und zielorientiertes, prozessorientiertes, adressatengerechtes und erfolgreiches Lernen geschaffen werden. Es können daher für die Anwendung einzelner Lehr und Lernformen (z.B. Plan und Werkstattunterricht, Projektunterricht, Epochenunterricht) unter anderem Stundenplanumstellungen unumgänglich sein.

Fächerübergreifender Unterricht

Bildung an der Primarschule ist ganzheitliche Bildung. Die Unterrichtsbereiche durchdringen sich gegenseitig. Fächerübergreifender Unterricht ermöglicht, sinnstiftende Zusammenhänge herauszuarbeiten und fördert das ganzheitliche Denken und Handeln.

Ausgewogenheit der Arbeitsformen

Der Unterricht soll zwischen Einzelaktivität und Gruppenaktivität in der Klasse variieren.
Ebenso muss neben den einführenden Lektionen dem Üben die nötige Beachtung geschenkt werden. Eingeführte Inhalte verflüchtigen sich, wenn sie nicht vielfältig und immer wieder geübt werden.

Verknüpfung von Leben und Lernen

Der Unterricht erfolgt am Konkreten, in der handelnden Auseinandersetzung mit Dingen und Ereignissen der Umwelt. Die Arbeit an den Inhalten zeichnet sich durch Lebensnähe aus; sie ermöglicht Betroffenheit und spricht alle Sinne an.
Der Erlebnis und Erfahrungsraum der Kinder ist zu nützen. Es sollen häufig direkte Kontakte mit Menschen, Tieren und Sachen hergestellt werden. Wo möglich, erfolgt dies in Formen, in denen das Kind selber aktiv werden kann.
Auch Spiel, Fantasie, lllusion und Utopie gehören zur Erlebniswelt des Kindes. Der Brückenschlag zwischen der Fantasiewelt und der realen Lebenswelt des Kindes, seine gemüthafte und geistige Beeindruckbarkeit und seine Kreativität (und Problemlösungsfähigkeit) sind stets in die Unterrichtsgestaltung einzubeziehen.

Arbeits- und Lernweisen

Es ist ein Hauptziel der Volksschule, dass die Schülerinnen und Schüler das Lernen lernen.
In der Primarschule geht es um die Einführung, das Üben und die Anwendung von Arbeits- und Lernweisen sowie um den Aufbau von grundlegenden Haltungen und speziellen Arbeitshaltungen.
Diesen Anliegen ist in allen Fächern grosse Aufmerksamkeit zu schenken.

Arbeits- und Lernweisen zur unmittelbaren Informationsgewinnung/-sicherung

  • Beobachten, Beobachtungen festhalten
  • Aus Erfahrung lernen: Informationen entnehmen aus Erlebnissen, Befragungen, Gesprächen, Spielen und Lernprozessen
  • Sammeln und ordnen

Arbeits- und Lernweisen zur mittelbaren Informationsgewinnung/-sicherung

  • Sich selbständig aus Texten, Bildern, Karten, Grafiken und Tabellen informieren
  • Der Stufe entsprechende Informationen aus Referaten entnehmen
  • Informationen schriftlich, grafisch oder bildlich darstellen

Grundlegende Denkweisen

  • Experimentieren
  • Vermuten/Vermutungen als solche formulieren
  • Folgern
  • Vergleichen
  • Übertragen
  • Kreativ denken

Grundlegende Haltungen

  • Miteinander sprechen, aufeinander hören, auf andere eingehen
  • Miteinander etwas tun (lernen, spielen, arbeiten, feiern)
  • Konflikte lösen
  • Eine verantwortliche Haltung gegenüber der Um- und Mitwelt aufbauen
  • Eine positive Haltung zum lebenslangen Lernen entwickeln

Spezielle Arbeitshaltungen

  • Arbeitsplanung
  • Gestalten des Arbeitsplatzes
  • Darstellung, Heft- und Ordnerführung
  • Lernen aus Erfolgen und Misserfolgen
  • Verbessern, Selbstkontrolle
  • Repetieren, Rückfragen stellen
  • Prüfungsvorbereitungen / Prüfungsverhalten

Unterrichtssprache

Mundart und Standardsprache werden in der Primarschule so gepflegt, dass sich die Schülerinnen und Schüler in beiden Sprachen mit Mut und Freude ausdrücken und verständigen können. Weil im ausserschulischen Bereich der Mundartgebrauch selbstverständlich ist, muss die Standardsprache kompensatorisch als Unterrichtssprache möglichst frühzeitig eingesetzt werden.

Die Standardsprache ist schon in der ersten Primarklasse zu verwenden. Die Unterrichtenden sind gehalten, das Hörverstehen ihrer Schulkinder zu fördern, indem sie selbst die Standardsprache sprechen.

Sprache ist Denken. Sie soll durch Form, Anwendung und Inhalt beide Geschlechter ansprechen.

Die Kompetenz in der Standardsprache soll organisch wachsen können. Es ist zu verhindern, dass das Bestehen auf der korrekten Form das lebendige Sprechen und Schreiben hemmt.

Hausaufgaben

Durcharbeiten, Üben und Festigen sind anspruchsvolle Lernprozesse. Sie erfordern die beratende Anwesenheit einer Lehrperson, die durch Lernimpulse, Denkanstösse und Erläuterungen motiviert und das Üben abwechslungsreich und vielseitig gestaltet. Diese Tätigkeiten sind deshalb weitgehend in den Unterricht zu integrieren.
In der unterrichtsergänzenden Lernzeit bearbeiten die Schülerinnen und Schüler zuhause oder in der Schule unterrichtsbegleitende, individuell oder gruppenweise Aufträge, welche zur Erarbeitung und Vertiefung lehrplanbezogener Lerninhalte, zur Übung des im Unterricht Erlernten und zur Vor- und Nachbereitung von Lernkontrollen und Prüfungen dienen.